Adidas gerät wegen der Verwendung von Kängurufellen unter Druck von Tierschutzgruppen
Adidas sieht sich zunehmendem Druck von Tierschutzgruppen ausgesetzt, die den Sportartikelgiganten auffordern, die Verwendung von Känguruhäuten bei der Herstellung seiner Schuhe zu reduzieren.
Entsprechende Organisationen fordern ein sofortiges Verbot, nachdem die Jahreshauptversammlung von Adidas in der vergangenen Woche von Tierschützern gestört worden war.
Auf Fragen von Aktionären räumte Adidas-Chef Björn Gulden ein, dass das Töten von Kängurus auf diese Weise „schrecklich“ sei, und fügte hinzu, dass es „schneller zu einer Wende kommen könnte, als man denkt“.
Zu ihnen zählt auch Jennifer Skiff, Leiterin der Kampagne „Kängurus sind keine Schuhe“ am Center for a Humane Economy. Sie kommentiert: „Wir ermutigen [Gulden], diese Ankündigung bald zu machen, denn die weltweite Tierschutzgemeinschaft ist zutiefst besorgt, dass Adidas in dieser Frage ein Außenseiter ist und dass die Beschaffung von Fellen durch Adidas gegen die öffentlich erklärten Richtlinien zur humanen Behandlung von Tieren verstößt.“
Skiff steht den Zusagen von Adidas allerdings skeptisch gegenüber. Die Marke hatte bereits 2012 zugesagt, ihren Beitrag zum Känguruhauthandel zu beenden, ihre Entscheidung jedoch später revidiert.
Karola Mang, ein Mitglied von Animal Rebellion, die die Störung der Adidas-Hauptversammlung organisierte, erklärte: „Als ich herausfand, dass Adidas das letzte große Unternehmen war, das dies unterstützte, und fadenscheinige Ausreden benutzte, um seine Teilnahme zu rechtfertigen, wurde mir klar, dass ich etwas dagegen unternehmen musste.“
Diese Kommentare folgen der Ankündigung, dass Konkurrenten wie Nike, New Balance und Puma sich im vergangenen Jahr bereit erklärt hätten, ihre Rolle im kommerziellen Lederhandel zu beenden und sich damit der Kampagne des Center for a Human Economy anzuschließen.